Auf Einladung von ante-holz fand die Mitgliederversammlung von pro holzbau hessen in diesem Herbst in Bromskirchen statt. Auch das Mitglied ist ante-holz für den Erfolg und die Zukunft des Clusters und den hessischen Holzbau wichtig.
von Diana Wetzestein
Bromskirchen. Die Größe beeindruckt. 80 Hektar umfasst das Betriebsgelände der ante-Gruppe an diesem Standort. Allein hier können 1,5 Millionen Festmeter Holz pro Jahr auf drei Sägelinien eingeschnitten werden. Was 1927 in Winterberg-Züschen als kleines Sägewerk begann, ist heute eines der führenden Holzindustrieunternehmen Europas mit fünf Standorten in Deutschland und einem in Polen.
Im Vorfeld der Mitgliederversammlung von pro holzbau hessen – Holzbau Cluster Hessen e. V., gab es vom Mitglied, ante-Gruppe, einen interessanten Einblick in den Betriebsstandort Bromskirchen. Drei Mitarbeiter führten die Gäste über das Betriebsgelände, vorbei an meterhohen Stapeln von Schnittholz, Rundholz und Bergen von Holzabschnitten, der Geruch von feuchter Fichtenrinde liegt in der Luft.
Hier wird das Rundholz zum Bauprodukt, Konstruktionsvollholz und Brettschichtholz werden produziert und können im CNC-Abbundzentrum für die Kunden konfektioniert werden. Aus Hobel- und Sägespänen werden Pellets produziert, mit einer patentierten HD-Technologie seit 2014 in höchster Qualität. Rund um das Betriebsgelände liegen die Wälder des Rothaargebirges und des Nordhessischen Berglands, sie sorgen für ausreichend Nadelholz.
Nach über einer Stunde hat man längst nicht alles gesehen, aber einen Eindruck davon gewonnen, wie hochtechnisiert das Holzindustrieunternehmen ist. Und ante investiert in die Zukunft. Der Rundholzplatz wird erweitert, neue Hundegger-Abbundanlagen werden aufgestellt, die Produktion ausgebaut und Mitarbeiter:innen gesucht. Denn es wurde auch in neue Standorte investiert. Die ante Rötenbach GmbH & Co. KG im Schwarzwald und die HBS Berga im Südharz wurden in diesem Sommer in Betrieb genommen, 76 neue Arbeitsplätze werden geschaffen, 1.200 Menschen sind bereits für das Familienunternehmen tätig.
Richard Steindl, Vertriebsleiter der HBS Berga stellte den jüngsten Standort genauer vor. Dieser wird bald das Kompetenzzentrum für Brettsperrholz in der ante-Gruppe sein. "Seit über zwei Jahren produziert ante Brettsperrholz auf zwei Vakuumpressen, die Abläufe sind jetzt bekannt, das sind unsere Wurzeln in diesem Bereich", sagte Steindl. In Bromskirchen wird das Brettsperrholz noch Brett für Brett hergestellt. Auf diese Art lassen sich etwa 30.000 Kubikmeter Brettsperrholz produzieren.
In Berga dagegen werden es jährlich 100.000 Kubikmeter BSP und KVH sein. Der Bedarf an Schnittholz kann aus dem nur fünf Kilometer entfernten Sägewerk Rottleberode gedeckt werden, wo der Planeinschnitt für 2021 mit 2,7 Millionen Festmetern beziffert wurde. Man könne sich zu 100 Prozent selbst mit Holz versorgen und die Schnittholzkunden beliefern, sagte Geschäftsführer Jörn Kimmich gegenüber dem Holzkurier dazu.
Richard Steindl berichtete von der vollautomatisierten und überwachten High-Tech-Produktion in Berga, wo BSP mit bis zu 3,60 Metern Breite, einer Länge von bis zu 16 Metern und Stärke von 36 Zentimetern gefertigt werden könne. BSP eröffne neue Märkte, werde zunehmend auch als sichtbare Oberfläche verbaut, aber vor allem seien neue Hybride aus Nadel- und Laubholz möglich, so Steindl. Gute Aussichten, nicht nur für die große ante-Gruppe, sondern für den gesamten Holzbau.