Das Bauhaus der Erde
von Diana Wetzestein
Das Bauwesen ist ein Sektor, der in die CO2-Gesamtbilanz einfließt und dort für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist. Der Einsatz organischer Baustoffe wie Holz und Bambus würde einen signifikanten Beitrag zur Einhaltung der 2-Grad-Grenze leisten. "Wir haben im Bauwesen einen ungeheuer großen Hebel", sagt Prof. Dr. h.c. mult. Hans Joachim Schellnhuber. Er gehört zu den weltweit renommiertesten Klimaexperten, hat besonders den Gebäudesektor im Blick.
Vor dem Hintergrund steigender Bevölkerungszahlen - 2050 werden es zehn Milliarden sein, die diesen Planeten bewohnen - plädiert Schellnhuber für eine schnelle Wende in der Bauindustrie. Denn allein die Unterkünfte für diese weiteren zwei Milliarden Menschen würden 71 Gigatonnen CO2 erzeugen, wenn sie weiterhin zu 90 Prozent aus Stahlbeton und zu 10 Prozent aus Holz und Bambus gebaut werden. Würde man dieses Verhältnis umkehren, könnten diese vermieden und sogar 75 Gigatonnen CO2 der Atmosphäre entzogen werden. "Der Einsatz organischer Baustoffe wie Holz oder Bambus würde erhebliche Mengen an klimaschädlichen Emissionen vermeiden. Darüber hinaus würde sogar eine mächtige CO2-Senke entstehen. Vor diesem Hintergrund hat Schellnhuber mit der Architektin Annette Hillebrandt und rund 20 weiteren Persönlichkeiten die "Bauhaus der Erde" gGmbH gegründet und es auf dem "Fachforum Gebäudehülle" vorgestellt.
Den 30-minütigen youtube-Beitrag "Bauhaus der Erde" sehen Sie unter: www.youtube.com/watch?v=wxNE0H8ucYw