Holzbauoffensive wird Teil des Klimaplans Hessen
Zusammenarbeit von pro holzbau hessen und Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen trägt Früchte
von Diana Wetzestein
Es war bereits der 4. Fachkongress Holzbau in Hessen. Eingeladen in den Hörsaal Roxy-Kino der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hatte die Clusterinitiative pro holzbau hessen (phh) in Kooperation mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH). Über 200 Teilnehmende, darunter Architekt:innen, Tragwerks- und Stadtplaner:innen, Studierende, Vertreter:innen der Holzwirtschaft und des Handwerks, nahmen die Gelegenheit wahr, sich Anfang September einen Tag lang über die neuesten technischen und politischen Entwicklungen im hessischen Holzbau zu informieren.
Dass der Holzbau einen immer größeren Stellenwert bekommt, ist nicht nur durch die Schirmherrschaft von Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) belegt, sondern auch durch die Information aus dem HMUKLV, dass die im November 2020 von den Veranstaltern ans Ministerium übergebene Holzbauoffensive nun voraussichtlich in den Klimaplan Hessen (als Maßnahme GS-07) einfließen wird. Die Entscheidung der Landesregierung zum neuen Klimaplan werde bis Ende 2022 erwartet, sagte Martin Küthe, Referat VI 1 - Oberste Forstbehörde im HMUKLV, der dafür die Koordination übernommen habe, wie er in seinem Vortrag am Nachmittag mitteilte.
Bei der Umsetzung der "Holzbauoffensive Hessen" würden verschiedene Instrumente genutzt, um das Bauen mit Holz zu erleichtern und zu fördern. Um die Klimaziele zu erreichen, müsse der Bausektor nachhaltiger gestaltet werden, das Bauen mit Holz biete hier viele Vorteile“, so Küthe. Man verspreche sich durch die Holzbauoffensive mehr Holz als regenerierbarer klimafreundlicher Roh-, Werk- und Baustoff im Bauwesen, insbesondere im hessischen Wohnungsbau.
Die Podiumsdiskussion
Eine prominent besetzte Podiumsdiskussion über die Chancen und Perspektiven der Holzbauoffensive, stellte die verschiedenen Perspektiven entlang der Wertschöpfungskette noch einmal deutlicher dar. Moderatorin Dipl.-Ing. Anne Niemann, Technische Universität München überschrieb das Gespräch mit "Langfristig denken, kurzfristig handeln", mit dem Holzbau sei das möglich.
Nach den Hintergründen der Holzbauoffensive gefragt, antwortete Gertrudis Peters, Stellvertretender Hauptgeschäftsführerin AKH, dass diese Offensive der Hebel sein könne, um drei Politikziele gleichzeitig in den Griff zu bekommen. Klimaschutz und Ressourcenschonung, regionale Wertschöpfungsketten sowie die Digitalisierung gehörten dazu. "pro holzbau hessen bildet ein Cluster der Wertschöpfungskette ab, darum haben wir die Holzbauoffensive gemeinsam auf den Weg gebracht", so Peters, die der Politik damit das richtige Werkzeug an die Hand geben möchte.
Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer, LEA LandesenergieAgentur Hessen GmbH, sprach die momentane Situation der Bürger:innen an, die gerade mit den Energierechnungen und weniger mit dem Bauwesen beschäftigt seien. "In den Ballungsgebieten wird immer noch massiv oder in Hybridbauweise gebaut. Es gibt Pilotprojekte, aber wir brauchen den Holzbau in der Masse. Es ist unbedingt notwendig, dass man das Thema offensiv angeht. Ich würde mir noch wünschen, dass dieses Thema auch im Ausbildungsbereich noch eine größere Rolle spielt", so McGovern.
Jörn Kimmich, Präsident Deutsche Säge- und Holzindustrie und Geschäftsführer von ante-holz GmbH, beantwortet die Frage darauf, ob es ausreichend Bauholzkapazitäten gebe, mit Ja. "Wir können die Nachfrage mit den hiesigen Produktionen in Hessen und in Deutschland befriedigen. Die Waldvorräte nehmen in bestimmten Bereichen zwar ab, der Einschnitt der Sägeindustrie lag im Jahr 2021 bei 43 Millionen Festmetern. Bei den Investoren muss Vertrauen in den Rohstoff Holz geschaffen werden", so Kimmich, der dafür plädierte, die Potentiale des Waldbaus noch mehr ausschöpfen und auch die privaten Waldbesitzer für die Ressource Holz und Bauen zu sensibilisieren. Hier müssten Staatsforst und Privatwirtschaft stärker zusammenarbeiten, das komme den regionalen Wertschöpfungsketten zugute.
Für Michael Gerst, Vorstandsmitglied phh und Landesbetriebsleiter HessenForst, ist die Holzbauoffensive notwendig. "Damit werden die Grundlagen geschaffen und Weichen gestellt, um mehr CO2 zu binden", so Gerst, der befürchtet, dass aufgrund der klimatischen Entwicklungen mittelfristig eine Unberechenbarkeit anhält oder stärker wird.
Der Wald habe Nutz- und Schutzfunktion, diene dem Klimaschutz, der Erholung und der Biodiversität. "Letzteres sei sehr ernst zu nehmen, da die Biodiversität eine Versicherung und Grundlage für entsprechende Stabilität der zukünftigen Waldökosysteme darstelle", so Gerst. Hier schließe sich der Kreis zur Aufgabenstellung, nachhaltig angemessenen Rohstoff bereitstellen zu können, darum wurden im Staatsforst etwa 10 Prozent der Waldflächen in eine natürliche Waldentwicklung entlassen.
Prof. Achim Vogelsberg, Holger Zimmer und Alexander Hohbein
"Wir bringen alle beteiligten am Holzbau, die gesamte Wertschöpfungskette zusammen, gehen an die Politik ran, um auch dort etwas für den Holzbau zu erreichen", sagte Prof. Dr.-Ing. Achim Vogelsberg, Vorsitzender phh und Professor im Fachbereich Bauwesen der THM. Das Bauen umweltfreundlicher zu machen, sei das Ziel, der Holzbau dafür prädestiniert, die Holzbauoffensive ein entscheidender Meilenstein.
"Der Klimaschutzplan Hessen 2025 sieht einen Maßnahmenplan vor, mit dem die Klimaneutralität in Hessen 2045 erreicht werden soll", sagte Holger Zimmer, Vizepräsident der AKH, dass der Bausektor einen großen Anteil am Klimawandel habe, sei ausreichend bekannt. "Wir sehen in der Förderung des Holzbaus einen Hebel, um den aktiven Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten", so Zimmer.
Alexander Hohbein, phh Geschäftsführer sowie als Beauftragter für Innovation und Technologie bei Holzbau Deutschland – Verband Hessischer Zimmermeister e.V. für die Planung und Durchführung des Fachkongresses verantwortlich, sieht in der Positionierung der Holzbauoffensive und in der Entwicklung des Holzbauclusters einen Meilenstein-Erfolg der Clusterinitiative pro holzbau hessen. "Um die Ziele des Klimaplans zu erreichen, müssen wir beim Planen und Bauen umdenken und entlang der gesamten Holzwertschöpfungskette an einem Strang ziehen. Wir von pro holzbau hessen stehen für die Aufklärungsarbeit und Vernetzung und haben starke Partner an unserer Seite", sagte Geschäftsführer Hohbein zum Schluss der Veranstaltung.
Die Fachvorträge
Die Referentinnen und Referenten offenbarten in ihrem Fachbereich Möglichkeiten, mit Holz ökologisch und nachhaltig zu bauen, den Waldbau, die städtebauliche Entwicklung und die Folgen der Klimakrise in den Focus zu nehmen.
Einen Teil der Vorträge können Teilnehmende mit dem zugesandten Passwort hier abrufen.
Holzbau und Klimaschutz: Ökobilanzen liefern den Beweis
Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner, Ressourceneffizientes Bauen, Ruhr-Universität Bochum. Sie stellte in ihrem Vortrag die Sektorale Trennung und gleichzeitige Verzahnung bei der Bilanzierung der Reduktion von CO2 auf nationaler Ebene vor. „Die Beeinflussung passt nicht immer mit den Sektoren Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und Sonstige zusammen, sodass auch im Handlungsfeld Gebäude die Reduktionsumsetzung nicht immer dort verbucht werden kann. Im Gebäudesektor bilanzieren wir nur die Energie, die während der Nutzung des Gebäudes verbraucht wird. Wird es aber mit Fernwärme oder Wärmepumpe geheizt, die mit Strom einer PV-Anlage betrieben wird, werden Fernwärme und Strom der Energiewirtschaft zugeschrieben. Baumaterialien werden bei der Industrie, Materialien aus Holz dem Landwirtschaftssektor und Recycling-Materialien unter Sonstige Sektoren bilanziert. Uns muss bewusst sein, dass wir Einfluss auf alle Sektoren haben, wenn wir ein Gebäude planen, bauen oder zurückbauen. Das Reduktionspotential wird über alle Sektoren verteilt und fließt am Ende in die nationale Gesamtbilanz ein. Hier einen Streit über die Verteilung zu führen, können wir uns nicht leisten. Eine Ökobilanzierung kann jedoch auf Gebäudeebene Aufschluss über die Treibhausgasemissionen dieses Bauwerkes geben. Auch lässt sich dort der temporäre Kohlenstoffspeicher ermitteln“, so Prof. Hafner.
Optimierung des sommerlichen Wärmeverhaltens im Holzbau (Wärme-/Hitzeschutz)
Dr.-Ing. Stephan Schlitzberger, Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser GmbH, Kassel
Mit ein paar Schlagzeilen aus den vergangenen Jahren stimmte Dr. Schlitzberger die Zuhörerschaft ein. „Klimagerätehersteller erwarten Rekordverkäufe, Supersommer für die Kältebranche, Allzeit-Temperaturrekord im Juni geknackt“, las er vor. „Die Klimadaten zeigen, dass sommerlicher Wärmeschutz schon jetzt eine große Rolle spielt und in naher Zukunft auch im Bestand eine noch größere spielen wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn im Zuge einer Sanierung auch eine Fenstervergrößerung vorgenommen wird. Für dem Holzbau von besonderer Bedeutung, da er konstruktionsbedingt eine geringere thermische Masse aufweist. Wärmeeinträge, die den Raum erreichen, sorgen dafür, dass Gebäude intensiver und schneller überhitzen. Aber es gibt auch dort Lösungen. Für einen guten thermischen Komfortsollte auf jeden Fall schon jetzt mehr getan werden, als der öffentlich-rechtliche Nachweis als Mindestanforderung verlangt.
Der Klimawandel stellt die Menschen und die Gebäude vor besondere Herausforderungen. Es muss mehr getan werden, alle sind vom Klimawandel betroffen. Gerade wird an der Neufassung der DIN-Norm 4108-2 und den darin formulierten Mindestanforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz gearbeitet. Ziel dabei ist, die Anforderungen so fortzuschreiben, dass sie dem weiter voranschreitenden Klimawandel gerecht werden.
Einfallstore für die solare Einstrahlung sind Fenster oder transparente Bauteile, außerdem haben die Außentemperaturen Einfluss auf die Temperatur im Innenraum. Hier ist der g-Wert eines Glases besonders zu beachten. Eine Zweischeibenverglasung mit einem typischen g-Wert von etwa 0,60 lässt noch 60 Prozent der solaren Wärme, die außen auf die Scheibe auftrifft, durch. Eine Dreischeibenverglasung mit einem typischen g-Wert von rund 0,50 nur noch 50 Prozent. Im Sommer ist die solare Wärmeeinstrahlung zu vermeiden. Das kann durch bestenfalls außenliegenden Sonnenschutz passieren. Im Winter kann die solare Wärmeeinstrahlung jedoch den Heizbedarf verringern. Je höher der g-Wert, umso höher die nutzbaren Anteile der solaren Strahlungswärme.
Für die energetische „Performance“ eines Raumes und für den thermischen Komfort gelten, bezogen auf das System Fenster und Sonnenschutz, folgende Prinzipien: Im Sommer die Minimierung der solaren Wärmeeinträge, um Überhitzung und den Einsatz von Klimageräten zu vermeiden. Im Winter wäre eine die Maximierung der solaren Wärmeeinträge zur Reduzierung des Energiebedarfs für Raumheizung sinnvoll. Für die transparenten Bauteile bedeutet das aber, bezogen auf den g-Wert, einen Zielkonflikt. Hier braucht es dynamische Lösungen, bestenfalls einen automatisierten und hochwirksamen Sonnenschutz (außenliegende oder auch im Scheibenzwischenraum) in Verbindung mit Gläsern mit hohem g-Wert für den Winter. Besonders wichtig für den Sommer ist auch die erhöhte Nachtlüftung zur Abfuhr der tagsüber eingespeicherten Wärme, so Dr.-Ing. Schlitzberger.
Über die Anwendungsmöglichkeiten der neuen „Muster-Holzbaurichtlinie” für Holzrahmenbauteile, referierte Prof. Dr. Rer. Nat. Oliver Kornadt, Fachgebiet Bauphysik/Energetische Gebäudeoptimierung, Fachgebiet Baulicher Brandschutz, an der Technischen Universität Kaiserslautern.
Gerade bezüglich der Muster-Holzbaurichtlinie (MHolzBauR) waren eine ganze Reihe von besonderen Anforderungen und Wünschen an Möglichkeiten gestellt worden, verstärkt mit Holz zu bauen. Das hat teilweise funktioniert, an manchen Stellen aber auch nicht, wie Prof. Kornadt sagte. Neben den Vorteilen des Holzbaus braucht er in Bezug auf Brand- und Schallschutz mehr Aufmerksamkeit. „Holz brennt in einer berechenbaren Abbrandrate, es hat über lange Zeit eine hohe Standfestigkeit und es kommt nicht, wie beim Stahl, zum plötzlichen Versagen“. In der neuen MHolzBauR gilt für Gebäudeklasse 4 und 5, dass deren tragende, aussteifende oder raumabschließende Bauteile hochfeuerhemmend oder feuerbeständig nach §26 Abs. 2 Satz 3 MBO sein müssen und die davon abweichend nach §26 Abs 2 Satz 4 MBO aus brennbaren Baustoffen bestehen dürfen. Außerdem werden Außenwandbekleidungen aus Holz und Holzwerkstoffen nach §28 Abs. 5 Satz 2 MBO an Gebäuden der Gebäudeklasse 4 und 5 geregelt. „Die neue Holzbaurichtlinie eröffne weitere Möglichkeiten für den Holzbau, für ein ökologisches und nachhaltiges Bauen ist das unumgänglich. Allerdings liegt hier der Fokus zurzeit noch auf dem Massivholzbau. Für den Holzrahmenbau gibt es in der MHolzBauR, die die Muster-Richtlinie über brandschutztechnische Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in Holzbauweise (M-HFHHolzR) abgelöst hat, keine Erweiterungen in der Anwendbarkeit für Gebäude der Gebäudeklasse 5. Im Sinne des ressourcenschonenden Bauens wäre hier eine Anpassung sehr wünschenswert“, so Prof. Kornadt.
Nachhaltige multifunktionale Waldbewirtschaftung und Möglichkeiten für den Holzbau in Hessen?
Martin Küthe, Referat VI 1 - Oberste Forstbehörde, Angelegenheiten des nichtstaatlichen Waldbesitzes, HMUKLV, Wiesbaden
In der Anmoderation zu dem Vortrag von Herrn Küthe wurde seitens der Veranstalter zunächst begrüßt, dass die Holzbauoffensive als eine Maßnahme in den Klimaplan Einzug halten soll. Martin Küthe ging in seinem Vortrag zunächst auf die Struktur des Waldes in Deutschland und in Hessen ein und erläuterte „aus der Sicht eines Försters und ehemaligen Forstamtsleiters“, was unter dem Fachbegriff einer nachhaltigen multifunktionalen Waldbewirtschaftung zu verstehen ist und wie der„Wald der Zukunft“ aussehen kann. Zum „Status quo“ des Waldes in Deutschland wies Küthe auf die nächste Bundeswaldinventur, die BWI 4, hin, die gerade laufe. Die Ergebnisse der Erhebung werden Ende 2022 erwartet, dann vom Thünen-Institut ausgewertet und voraussichtlich im Jahr 2024 veröffentlicht. „Dann haben wir gesicherte aktuelle Daten über die Wälder in Deutschland, wie hoch die Holzvorräte sind, wie viel Holz zuwächst und nachhaltig genutzt werden kann und welche Baumarten die massiven Substanzverluste aufgrund der Dürrejahre seit 2018 überstanden haben und für einen klimaresilienten Waldumbau zur Verfügung stehen“ erläuterte Küthe.
894.000 Hektar hessischer Waldflächen haben verschiedene Besitzer:innen. 40 Prozent gehören dem Land, 35 Prozent sind Körperschaftswald und 25 Prozent Privatwald. Gerade die ca. 60.000 Waldbesitzer:innen gilt es mitzunehmen, um etwa 90.000 ha Waldblößen mit klimaresilienten Baumarten wieder zu bewalden, durch Anpflanzungen, Saaten oder – vor Allem – durch Naturverjüngung. Im 21. Jahrhundert hat die Fichte auf den meisten hessischen Standorten voraussichtlich keine Chance mehr. Im Internet gibt es Waldentwicklungsziele der Nordwestdeutschen Forst- und Versuchsanstalt, die zeigen, welche Baumarten an welchem Standort im Hinblick auf den Klimawandel am besten wachsen werden.
Holzbauoffensive
Um die Holzbauquote weiter zu erhöhen und weil noch Luft nach oben ist, soll die Holzbauoffensive von pro holzbau hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen in den Klimaplan des Landes als Maßnahme GS-07 einmünden. Die Vorteile von Wald und Holzbau sind bekannt, die Akteure entlang der Wertschöpfungskette zu verbinden, ist eine wesentliche Aufgabe der Holzbauoffensive. Hier müssen viele leistungsfähige Akteure und Partner in einer Gemeinschaftsaktion zusammenarbeiten. Es geht darum, mehr Holz einzusetzen, um Klimaeffekte zu erzielen.
Der Gebäudesektor spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Den Bausektor nachhaltiger zu gestalten ist essenziell, um die Klimaschutzziele erreichen zu können. Ein ausgeglichener Umgang mit Ressourcen und die Verwertung ökologischer und nachwachsender Rohstoffe ist dafür notwendig. Das Bauen mit Holz bietet hier viele Vorteile. Mit der Maßnahme "Holzbauoffensive Hessen" werden verschiedene Instrumente genutzt, um das Bauen mit Holz zu erleichtern und zu fördern.
Die Ziele der Maßnahme sind klar: Vermehrte Verwendung von Holz als regenerierbarer klimafreundlicher Roh-, Werk- und Baustoff im Bauwesen, insbesondere im Wohnungsbau in Hessen sowie die Speicherung von CO2 in Gebäuden mit einem hohen Anteil von Holz als Baustoff, Substitution von anderen Baustoffen mit ungünstiger Energie- und Klimabilanz durch Holz.
Dadurch soll eine Steigerung der Holzbauquote in Hessen auf mindestens 25 Prozent, im mehrgeschossigen Wohnungsbau (3 Geschosse und mehr) auf 25 Prozent, im Nichtwohnungsbau auf 20 Prozent bis 2030 erreicht werden. Geworben wird offensiv mit Broschüren, der Förderung von Forschungsprojekten und Studien sowie der Erstellung eines digitalen Ökobilanz-Rechners.