Raumgebilde mit hoher Strahlkraft
Studierende der THM überzeugen bei "info.energiewendebauen
An urban hub for the SDE21!"
August 2020 - Diana Wetzestein
Wuppertal. Die Vorgaben erfüllt, innovativ und traditionell umgesetzt. Platz 2 für das Projekt "waste.less" der Technischen Hochschule Mittelhessen aus Gießen. Weil Prof. Achim Vogelsberg (Fachbereich Holzbau und Tragwerksentwurf der THM und Vorsitzender pro holzbau hessen) der "integrale Gedanke gefallen habe", nahmen Studierende der THM Gießen am BMWi geförderten Wettbewerb der Bergischen Universität Wuppertal teil. Dabei arbeitete man zum Thema Energiewendebauen auch mit den Auszubildenden des Bundesbildungszentrums des Zimmerer- und Ausbaugewerbes Kassel (Bubiza) zusammen.
"Das Team schafft durch eine innovative und zugleich bewusst traditionelle Verarbeitungsform ein Raumgebilde mit hoher Strahlkraft und sensorischer Qualität", schrieb die Jury um Prof. Peter Russell (TU Delft) bei der Preisvergabe.
Bereits der für den Wettbewerb erstellte Animationsfilm ist ein Kunstwerk. Der Film zum Projekt bei YouTube
Der Ausschreibung entsprechend "interdisziplinär" wurde mit Norbert Hanenberg (Entwerfen und Konstruieren THM) und Thomas Vinson (Gestaltungslehre THM) ein Team der THM zusammengestellt. Gefordert war ein architektonischer Entwurf für einen Informationspunkt für die die Solar Decathlon Europe 2021 in Wuppertal. Der maximal 10 Quadratmeter große "urban hub" sollte neben der architektonischen Qualität auch seine Recyclingfähigkeit auszeichnen, autark, transportabel und BIM gestützt geplant werden.
In der Modellbauwerkstatt der THM wurden die Modelle für den Wettbewerb gebaut. Natürlich aus Resthölzern, denn der Name "waste.less" ließ nichts anderes zu. Das Ausgangsmaterial sollte aus Holzwerkstoffen bestehen, die eine praktische Umsetzung aus dem nachhaltigen Entwurfsansatz möglich machen. Später soll aus Holzresten gebaut werden, die vielleicht bislang nur noch zu Pellets verarbeitet werden konnten. An der Lösung der Aufgabe wurde auf Exkursionen, Workshops und Treffen in der Modellbauwerkstatt der THM gearbeitet, Grundlagen zur Verwertung der Reststücke als modulare Bausteine in einem variablen System gelegt. Inspiriert von traditioneller Handwerkskunst in Kombination mit modernen Techniken zur computergestützten, parametrischen Modellierung, entstand ein Grundmodul, das mit reinen Holzverbindungen untereinander kombiniert werden kann. Die Auszubildenden des Bundesbildungszentrums des Zimmerer- und Ausbaugewerbes in Kassel hatten die Aufgabe, die Theorie in die Praxis umzusetzen und wurden damit ein Teil des interdisziplinären Teams.
Die Studierenden können dank des Preisgeldes und mit Unterstützung Firma DERIX das Konzept nun weiterverfolgen. Die im DERIX-Werk anfallenden Reststücke, insbesondere von Tür- und Fensterausschnitten, wollen sie als Grundlage in der Umsetzungsphase nutzen. Zunächst soll ein Prototyp hergestellt werden, der in den Laboren der THM geprüft wird. Damit aus dem Entwurf schon bald das Raumgebilde mit hoher Strahlkraft und sensorischer Qualität "wasteless" gebaut werden kann.
Konstruktionsdetails und Wissenswertes über waste.less und den Wettbewerb finden Sie auf den Internetseiten der THM.
Und auf der Seite der SDE21.