3. Fachkongress „Holzbau in Hessen“ Digital
3. Fachkongress "Holzbau in Hessen"
2021 das erste Mal digital
Donnerstag, 4. November 2021
Die Clusterinitiative pro holzbau hessen setzt sich für den Holzbau ein. Im November fand in Kooperation mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen der 3. Fachkongress Holzbau in Hessen statt. Der Kongress richtete sich an Architekten, Tragwerks- und Stadtplaner, Studierende, Kommunen, Bauwillige, die Holzwirtschaft und das Handwerk (Zimmerer- und Holzbaugewerbe).
3. Fachkongress Holzbau digital
pro holzbau hessen und Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen im Schulterschluss
von Diana Wetzestein
Der 3. Fachkongress Holzbau passt in die Zeit. Die Klimakrise verlangt danach, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Und der Holzbau ist beim Thema Klimaschutz ein wesentlicher Hebel. Für Hessen bedeutet das unter anderem: Ressort übergreifende Zusammenarbeit, Ausbau der Digitalisierung, gute Aus- und Weiterbildung, nachhaltige Waldbewirtschaftung, regionale Weiterverarbeitung, starkes Handwerk und die dafür notwendige Unterstützung der Politik.
Unter der Regie von pro holzbau hessen – Holzbau Cluster Hessen e. V. (phh) und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) fand Anfang November der 3. Fachkongress Holzbau digital statt. Das Holz wurde von allen Seiten betrachtet, die Themenfelder weit gefasst. Von Strategien serieller und standardisierter Nachverdichtung in Holzbauweise, über serielles Bauen und den Einsatz von Feldfabriken, Hybriden Geschosswohnungsbau, Neuigkeiten aus Wissenschaft und Technik, von guten VOC und neuer Software über die Ökobilanzierung von Bauvorhaben, dieser Kongress zeigte einmal mehr die Bedeutung von Holz als Baustoff. Und wie rasant sich dieser Markt entwickelt.
Während einerseits vermehrt robotergestützte Fertigungstechniken für den Holzbau der Zukunft getestet werden, wurde bereits Deutschlands größte ökologische Mustersiedlungen erfolgreich realisiert. Ein Fazit vorweg: Die theoretischen Forschungen der vergangenen Jahre konnten im Holzbau erfolgreich in die Praxis überführt werden. Dadurch kann der Holzbau von heute schon das, was morgen sein muss.
Diesen Beweis traten acht Referent:innen aus Hochschulen, Start-ups sowie Architektur- und Planungsbüros an. Knapp 80 Teilnehmer:innen hörten zu und diskutierten mit. Unter der Moderation von Getrudis Peters, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der AHK und Prof. Achim Vogelsberg, Vorsitzender phh, wurde dieser Kongress ein einzigartiger Schulterschluss für den hessischen Holzbau. Die Referenten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft hochkarätig, was einmal mehr die Prominenz des Themas unter Beweis stellte. Hier soll stellvertretend für alle das Projekt Prinz-Eugen-Park München näher betrachtet werden:
Mit dem Bau der größten ökologischen Mustersiedlung Deutschlands, dem Prinz-Eugen-Park in München, wurde ein besonders Konzept zur Förderung von Holzbauten entwickelt und umgesetzt. Carola Rausch, Architektin und Stadtplanerin der Landeshauptstadt München im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, stellte es vor. Die Sachgebietsleiterin ist zuständig für den geförderten Wohnungsbau und erörterte, welche politischen Entscheidungen es braucht, um dem Holzbau eine Poolposition im Bausektor zu verschaffen.
Bereits vor 25 Jahren habe München mit Wohnen in München ein wohnungspolitisches Handlungsprogramm beschlossen, dort seien wichtige Weichen gestellt worden, so Rausch. "Jedes Jahr sollen 8.500 Wohnungen neu gebaut werden, 2.500 davon im geförderten und preisgedämpften Wohnbereich. Das Programm wird stetig erweitert, im Januar 2020 wurde beispielsweise der Holzbau als Kriterium bei Grundstücksvergaben beschlossen, vor kurzem die EH-40-Standard als Mindestnorm bei der Vergabe städtischer Grundstücke. Von den Bürger:innen verlangt, soll München bis 2035 klimaneutral werden", sagte sie.
Auf einer ehemaligen Kasernenfläche am nordöstlichen Stadtrand wurden auf 30 Hektar Fläche 1.800 Wohneinheiten (WE) mit Schule, Bürgerzentrum und Kindergärten für 4.000 Bewohner:innen geschaffen. Die Mustersiedlung liegt im Südteil, dort wurden 566 WE in Holzbauweise erstellt und von Städtischen Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und Baugemeinschaften gebaut, die sich zuvor in einem Wettbewerb für ein Grundstück bewerben konnten. Erwerben und bauen durfte, wer ein überzeugende Holzbaukonzept einreichte. Baurechtlich könne man die Pflicht zur Umsetzung der Holzbauweise zwar nicht durchsetzen, so Rausch, allerdings sei das privatrechtlich über den Kaufvertrag der Grundstücke machbar. "Die Stadt hat die Grundstücke nach einem Punktesystem vergeben, in dem Auswahlkriterien wie kostengünstiges Bauen, Nahmobilitätskonzepte, gemeinschaftsfördernde Maßnahmen sowie Energie und Ökologie eine Rolle spielten und eben nicht das höchste Kaufpreisangebot zählte", sagte sie.
Holzbaukriterien wurden hierbei nicht nur auf dem Papier vermerkt, sondern tatsächlich bilanziert. In Zusammenarbeit mit der Universität München, Prof. Stefan Winter und Prof. Annette Hafner von der Ruhr Universität Bochum, wurde im Rahmen eines DBU-Forschungsprojektes für den Holzbau die Maßeinheit "Kilogramm nachwachsender Rohstoffe pro Quadratmeter Wohnfläche" (kg nawaros / m² WF) entwickelt. Dadurch sei es möglich, diese zu beziffern und die verbaute Holzmasse objektiv zu messen.
Bei der Punktevergabe spielte diese neue Maßeinheit eine wesentliche Rolle, da den potentiellen Bauherrn in der Bewerbungsphase ein 3-Stufen Modell vorgelegt wurde, der von der Mindestanforderung, über die verbesserte Mindestanforderung bis zum reinen Holzbau reicht. Für die unterschiedlichen Stufen wurden Bauteileigenschaften der Gebäude definiert. "In der Bewerbung musste jeder Bieter angeben, welche Stufe er zu realisieren bereit ist. Darauf gab es Punkte, die zur Vergabe geführt haben", so Rausch.
"Der Holzbau ist bei den Menschen angekommen, in den Förderprogrammen wird er berücksichtigt, er ist bei den Planern angekommen und an vielen baurechtlichen Bestimmungen wird gearbeitet, die Holzbauquote steigt, wir sind aber immer noch am Anfang", sagte Getrudis Peters, die es für wichtig erachtet, dass sich AKH und phh weiterhin gemeinsam für dieses Thema verstärkt einsetzten, eine Holzbauoffensive für Hessen gründen, um auch Resort übergreifend ein Zusammenwirken zu erreichen und die Qualität im Holzbau durch Digitalisierung weiter zu verbessern.
Die Digitalisierung hat bei der Planung von Gebäuden einen enormen Stellenwert eingenommen. Die Beiträge zeigten, dass Gebäude 1 : 1 simulierbar sind. Die setze eine äußerst präzise Planungsausführung voraus. "Die Qualität beim Holzbau steigt, die Anforderungen an die Planer, Architekten und ausführende Holzbaubetriebe ebenso. Am Ende bekommt der Kunde aber eine sehr gute Qualität", sagte Ulf Rössler, vom Büro dressler mayerhofer rössler.
An den Hochschulen erkennt Prof. Vogelsberg eine steigende Nachfrage für den Holzbau. "Wir brauchen mehr Holzbauingenieure, Planer, Architekten und Bauingenieure, die das große Ganze betrachten und auch den Holzbau abdecken können. Auch in der Architektur werden mittlerweile viel mehr Projekte in Holzbau geplant und umgesetzt", so Vogelsberg. Er betonte, dass man gemeinsam weiter daran arbeiten müsse, um die Förderung des Holzbaus voranzutreiben und an die Hessischen Ministerien heranzutreten. "Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen der Politik und den Unternehmen und unterstützen die Politik bei der Förderung des Holzbaus", so Vogelsberg.
Staatssekretär Oliver Conz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), betonte in einer Videobotschaft, dass der 3. Fachkongress Hessen ein wichtiger Baustein dafür sei, zu mehr Holzbau in Hessen zu kommen. Mit dem Baustoff Holz könne man kohlenstoffintensive Baustoffe wie Beton oder Stahl langfristig ersetzen. Die Unterstützung des Holzbaus seitens des HMUKLV sagte Conz zu.
Auch Martin Küthe, vom HMUKLV, bekräftigte am Schluss der Veranstaltung diese Zusage. "Dieser Fachkongress war ein Rundumschlag an Information in einer Dichte, die qualitativ und in ihrer interdisziplinären Ausrichtung hervorragend ist. Wir wollen die Zusammenarbeit, diese Konferenzen fortführen", so Küthe.
Am Ende bedankte sich Getrudis Peters bei Alexander Hohbein, Geschäftsführer von phh, für die Regie über die Technik und obgleich sie den Applaus vermisste, sagte sie: "Wir haben heute auch von Verzicht, von weniger gesprochen. Auch darin kann ein Gewinn stecken, denn es bedeutet weniger Verbrauch, mehr Lebensqualität."
Der 3. Fachkongress wurde umgesetzt von:
Getrudis Peters, Stellvertetende Hauptgeschäftsführerin Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Prof. Dr.-Ing. Achim Vogelsberg, Vorstandsvorsitzender, pro holzbau hessen
Alexander Hohbein, Geschäftsführer pro holzbau hessen
Staatsminister Oliver Conz vom Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Referenten:
Prof. Dr.-Ing. Julius Niederwöhrmeier und Helge Kunz, Hochschule Mainz
Systemischer Holzbau Strategien serieller und standardisierter Nachverdichtungsformen in Holzbauweise für den urbanen Raum
Lars Geis, Büro hirschmuellerschmidt, Darmstadt
Hybrider Geschosswohnungsbau mit vorgefertigten Brettsperrholzelementen,
Dilan Glanz, SURAP, Kassel
Software zur Ökobilanzierung für die Baubranche,
Christian A. Czerny, LiWooD Holzmodulbau AG, München
Vorfertigung im Holzbau, Funktionsweise einer Feldfabrik,
Prof. Philipp Eversmann, Universität Kassel
Additive robotergestützte Fertigungstechniken für großmaßstäbliche, materialeffiziente Konstruktionen im Holzbau,
Ahmed al Samarraie, OeConsulting, Alheim
VOC-Emissionen aus Holz und Holzwerkstoffen: Flüchtige organische Stoffe und Raumluftqualität,
Carole Rausch, Architektin und Stadtplanerin der Landeshauptstadt München im Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Ulf Rössler, dressler mayerhofer rössler – Architekten und Stadtplaner GmbH
Ökologische Mustersiedlungen am Beispiel Prinz-Eugen-Park München
pro holzbau hessen und Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen im Schulterschluss
von Diana Wetzestein
Der 3. Fachkongress Holzbau passt in die Zeit. Die Klimakrise verlangt danach, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Und der Holzbau ist beim Thema Klimaschutz ein wesentlicher Hebel. Für Hessen bedeutet das unter anderem: Ressort übergreifende Zusammenarbeit, Ausbau der Digitalisierung, gute Aus- und Weiterbildung, nachhaltige Waldbewirtschaftung, regionale Weiterverarbeitung, starkes Handwerk und die dafür notwendige Unterstützung der Politik.
Unter der Regie von pro holzbau hessen – Holzbau Cluster Hessen e. V. (phh) und der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) fand Anfang November der 3. Fachkongress Holzbau digital statt. Das Holz wurde von allen Seiten betrachtet, die Themenfelder weit gefasst. Von Strategien serieller und standardisierter Nachverdichtung in Holzbauweise, über serielles Bauen und den Einsatz von Feldfabriken, Hybriden Geschosswohnungsbau, Neuigkeiten aus Wissenschaft und Technik, von guten VOC und neuer Software über die Ökobilanzierung von Bauvorhaben, dieser Kongress zeigte einmal mehr die Bedeutung von Holz als Baustoff. Und wie rasant sich dieser Markt entwickelt.
Während einerseits vermehrt robotergestützte Fertigungstechniken für den Holzbau der Zukunft getestet werden, wurde bereits Deutschlands größte ökologische Mustersiedlungen erfolgreich realisiert. Ein Fazit vorweg: Die theoretischen Forschungen der vergangenen Jahre konnten im Holzbau erfolgreich in die Praxis überführt werden. Dadurch kann der Holzbau von heute schon das, was morgen sein muss.
Diesen Beweis traten acht Referent:innen aus Hochschulen, Start-ups sowie Architektur- und Planungsbüros an. Knapp 80 Teilnehmer:innen hörten zu und diskutierten mit. Unter der Moderation von Getrudis Peters, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der AHK und Prof. Achim Vogelsberg, Vorsitzender phh, wurde dieser Kongress ein einzigartiger Schulterschluss für den hessischen Holzbau. Die Referenten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft hochkarätig, was einmal mehr die Prominenz des Themas unter Beweis stellte. Hier soll stellvertretend für alle das Projekt Prinz-Eugen-Park München näher betrachtet werden:
Mit dem Bau der größten ökologischen Mustersiedlung Deutschlands, dem Prinz-Eugen-Park in München, wurde ein besonders Konzept zur Förderung von Holzbauten entwickelt und umgesetzt. Carola Rausch, Architektin und Stadtplanerin der Landeshauptstadt München im Referat für Stadtplanung und Bauordnung, stellte es vor. Die Sachgebietsleiterin ist zuständig für den geförderten Wohnungsbau und erörterte, welche politischen Entscheidungen es braucht, um dem Holzbau eine Poolposition im Bausektor zu verschaffen.
Bereits vor 25 Jahren habe München mit Wohnen in München ein wohnungspolitisches Handlungsprogramm beschlossen, dort seien wichtige Weichen gestellt worden, so Rausch. "Jedes Jahr sollen 8.500 Wohnungen neu gebaut werden, 2.500 davon im geförderten und preisgedämpften Wohnbereich. Das Programm wird stetig erweitert, im Januar 2020 wurde beispielsweise der Holzbau als Kriterium bei Grundstücksvergaben beschlossen, vor kurzem die EH-40-Standard als Mindestnorm bei der Vergabe städtischer Grundstücke. Von den Bürger:innen verlangt, soll München bis 2035 klimaneutral werden", sagte sie.
Auf einer ehemaligen Kasernenfläche am nordöstlichen Stadtrand wurden auf 30 Hektar Fläche 1.800 Wohneinheiten (WE) mit Schule, Bürgerzentrum und Kindergärten für 4.000 Bewohner:innen geschaffen. Die Mustersiedlung liegt im Südteil, dort wurden 566 WE in Holzbauweise erstellt und von Städtischen Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und Baugemeinschaften gebaut, die sich zuvor in einem Wettbewerb für ein Grundstück bewerben konnten. Erwerben und bauen durfte, wer ein überzeugende Holzbaukonzept einreichte. Baurechtlich könne man die Pflicht zur Umsetzung der Holzbauweise zwar nicht durchsetzen, so Rausch, allerdings sei das privatrechtlich über den Kaufvertrag der Grundstücke machbar. "Die Stadt hat die Grundstücke nach einem Punktesystem vergeben, in dem Auswahlkriterien wie kostengünstiges Bauen, Nahmobilitätskonzepte, gemeinschaftsfördernde Maßnahmen sowie Energie und Ökologie eine Rolle spielten und eben nicht das höchste Kaufpreisangebot zählte", sagte sie.
Holzbaukriterien wurden hierbei nicht nur auf dem Papier vermerkt, sondern tatsächlich bilanziert. In Zusammenarbeit mit der Universität München, Prof. Stefan Winter und Prof. Annette Hafner von der Ruhr Universität Bochum, wurde im Rahmen eines DBU-Forschungsprojektes für den Holzbau die Maßeinheit "Kilogramm nachwachsender Rohstoffe pro Quadratmeter Wohnfläche" (kg nawaros / m² WF) entwickelt. Dadurch sei es möglich, diese zu beziffern und die verbaute Holzmasse objektiv zu messen.
Bei der Punktevergabe spielte diese neue Maßeinheit eine wesentliche Rolle, da den potentiellen Bauherrn in der Bewerbungsphase ein 3-Stufen Modell vorgelegt wurde, der von der Mindestanforderung, über die verbesserte Mindestanforderung bis zum reinen Holzbau reicht. Für die unterschiedlichen Stufen wurden Bauteileigenschaften der Gebäude definiert. "In der Bewerbung musste jeder Bieter angeben, welche Stufe er zu realisieren bereit ist. Darauf gab es Punkte, die zur Vergabe geführt haben", so Rausch.
"Der Holzbau ist bei den Menschen angekommen, in den Förderprogrammen wird er berücksichtigt, er ist bei den Planern angekommen und an vielen baurechtlichen Bestimmungen wird gearbeitet, die Holzbauquote steigt, wir sind aber immer noch am Anfang", sagte Getrudis Peters, die es für wichtig erachtet, dass sich AKH und phh weiterhin gemeinsam für dieses Thema verstärkt einsetzten, eine Holzbauoffensive für Hessen gründen, um auch Resort übergreifend ein Zusammenwirken zu erreichen und die Qualität im Holzbau durch Digitalisierung weiter zu verbessern.
Die Digitalisierung hat bei der Planung von Gebäuden einen enormen Stellenwert eingenommen. Die Beiträge zeigten, dass Gebäude 1 : 1 simulierbar sind. Die setze eine äußerst präzise Planungsausführung voraus. "Die Qualität beim Holzbau steigt, die Anforderungen an die Planer, Architekten und ausführende Holzbaubetriebe ebenso. Am Ende bekommt der Kunde aber eine sehr gute Qualität", sagte Ulf Rössler, vom Büro dressler mayerhofer rössler.
An den Hochschulen erkennt Prof. Vogelsberg eine steigende Nachfrage für den Holzbau. "Wir brauchen mehr Holzbauingenieure, Planer, Architekten und Bauingenieure, die das große Ganze betrachten und auch den Holzbau abdecken können. Auch in der Architektur werden mittlerweile viel mehr Projekte in Holzbau geplant und umgesetzt", so Vogelsberg. Er betonte, dass man gemeinsam weiter daran arbeiten müsse, um die Förderung des Holzbaus voranzutreiben und an die Hessischen Ministerien heranzutreten. "Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen der Politik und den Unternehmen und unterstützen die Politik bei der Förderung des Holzbaus", so Vogelsberg.
Staatssekretär Oliver Conz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), betonte in einer Videobotschaft, dass der 3. Fachkongress Hessen ein wichtiger Baustein dafür sei, zu mehr Holzbau in Hessen zu kommen. Mit dem Baustoff Holz könne man kohlenstoffintensive Baustoffe wie Beton oder Stahl langfristig ersetzen. Die Unterstützung des Holzbaus seitens des HMUKLV sagte Conz zu.
Auch Martin Küthe, vom HMUKLV, bekräftigte am Schluss der Veranstaltung diese Zusage. "Dieser Fachkongress war ein Rundumschlag an Information in einer Dichte, die qualitativ und in ihrer interdisziplinären Ausrichtung hervorragend ist. Wir wollen die Zusammenarbeit, diese Konferenzen fortführen", so Küthe.
Am Ende bedankte sich Getrudis Peters bei Alexander Hohbein, Geschäftsführer von phh, für die Regie über die Technik und obgleich sie den Applaus vermisste, sagte sie: "Wir haben heute auch von Verzicht, von weniger gesprochen. Auch darin kann ein Gewinn stecken, denn es bedeutet weniger Verbrauch, mehr Lebensqualität."
Der 3. Fachkongress wurde umgesetzt von:
Getrudis Peters, Stellvertetende Hauptgeschäftsführerin Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Prof. Dr.-Ing. Achim Vogelsberg, Vorstandsvorsitzender, pro holzbau hessen
Alexander Hohbein, Geschäftsführer pro holzbau hessen
Staatsminister Oliver Conz vom Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Referenten:
Prof. Dr.-Ing. Julius Niederwöhrmeier und Helge Kunz, Hochschule Mainz
Systemischer Holzbau Strategien serieller und standardisierter Nachverdichtungsformen in Holzbauweise für den urbanen Raum
Lars Geis, Büro hirschmuellerschmidt, Darmstadt
Hybrider Geschosswohnungsbau mit vorgefertigten Brettsperrholzelementen,
Dilan Glanz, SURAP, Kassel
Software zur Ökobilanzierung für die Baubranche,
Christian A. Czerny, LiWooD Holzmodulbau AG, München
Vorfertigung im Holzbau, Funktionsweise einer Feldfabrik,
Prof. Philipp Eversmann, Universität Kassel
Additive robotergestützte Fertigungstechniken für großmaßstäbliche, materialeffiziente Konstruktionen im Holzbau,
Ahmed al Samarraie, OeConsulting, Alheim
VOC-Emissionen aus Holz und Holzwerkstoffen: Flüchtige organische Stoffe und Raumluftqualität,
Carole Rausch, Architektin und Stadtplanerin der Landeshauptstadt München im Referat für Stadtplanung und Bauordnung
Ulf Rössler, dressler mayerhofer rössler – Architekten und Stadtplaner GmbH
Ökologische Mustersiedlungen am Beispiel Prinz-Eugen-Park München