Analysen
Neben den Stärken, die vor allem in der Mitgliederstruktur, der Vernetzung innerhalb der Branche, den Erfahrungen des Clustermanagements, der Konzentration von Know-how, politischer Unterstützung und Branchenvernetzung gesehen werden, gibt es immer noch Lücken in der Akteurs-Kette. Gewünscht ist daher eine stärkere Einbindung von Dachdeckern und Architekten. Zudem sollten mehr Projektarbeiten durchgeführt, die Imagebildung und Öffentlichkeitsarbeit sollten verstärkt werden. Doch das niedrige Eigenkapital erschwert die Projektfinanzierung aus eigenen Mitteln und begrenzt die Personalkapazität im Clustermanagement.
Dabei stehen die Chancen für den Holzbau gut. Nachhaltigkeit, das Thema hat gesellschaftlich und politisch an Akzeptanz und Relevanz gewonnen. Neue Technologien werden entwickelt, der mehrgeschossige Holzbau ist möglich. Vernetzung, Kontakte und der Wissenstransfer funktionieren.
Die Risiken hingegen bleiben bei der Finanzierung und der Personalentwicklung. Beschränkte Leistungsfähigkeit und der Verlust von wichtigem Know-how könnten zu Mitgliederverlusten führen, aber auch zu rasches Mitgliederwachstum ohne die ausreichende personelle Infrastruktur wäre ein Risiko.
Ziele
Der Cluster hat den Anspruch, zentraler Ansprechpartner für Bauen mit Holz zu sein. Die Etablierung eines Fachberaters Holzbaus wurde gefordert, als kompetenter Ansprechpartner für den Holzbau und Schlüsselfunktion. So soll das Ziel, bis 2025 als Dienstleister und Drehscheibe der Branche wahrgenommen zu werden, erreichbar sein.
Die bauliche Verwendung von Holz sowie die Holzbauquote im Wohnungsbau sollen gesteigert, die öffentliche Hand für den Holzbau sensibilisiert und der Holzbau Vorreiter bei der energetischen Sanierung werden. Dafür müssten Analysen bereits erhobener Daten und Initiativen erfolgen, die Förderprogramme des Umweltministeriums in Betracht gezogen werden. Eine Bildungsoffensive „Holzbau“, die private Bauherrn, die öffentliche Hand, Banken, Finanzierer, Bauträger, Architekten erreicht, sollten über die verschiedenen Veranstaltungsformate (Seminare, Workshops, Holzbaukongress, Werkstattgespräche) weiter ausgebaut werden.
Vor allem bei den politischen Entscheidern könnte der Holzbau so an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewinnen. Die ökologischen Vorteile und technischen Möglichkeiten von Holz im Bauwesen sollen vollumfänglich ausgenutzt werden, darum sollen gezielte Schulungen von Entscheidungsträgern für öffentliche Bauvorhaben verstärkt stattfinden und der Holzbaukongress fortgeführt werden. So könnte die bauliche Verwendung von Holz gesteigert und erreicht werden, dass jedes 3. Haus im Wohnungsbau mit Holz gebaut und im Bau der öffentlichen Hand der Holzbau vorrangig eingesetzt wird.
Die Beantragung von Fördergeldern, spielt eine zentrale Rolle im Cluster. Eine Projektskizze für die Förderung des Fachberaters wurde bereits erarbeitet und soll beim Land Hessen eingereicht werden.
Der Zusammenschluss mehrerer kleiner Unternehmen, um gemeinsam größere Holzbauvorhaben ausführen, ein Imagefilm, Fachkräftewerben über mehr Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveranstaltungen in den Schulen, Kooperationen mit Institutionen bilden, die im Holzbau bereits weiter sind als Hessen, Auslobung des Holzbaupreises und eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit wären durchaus umsetzbar.
Schulungsaktivitäten können noch ausgebaut, Weiterbildungsangebote geschaffen werden. Vor allem die Kooperation mit den Clusterinitiativen in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz könnte dem hessischen Cluster die Arbeit erleichtern.
Unter dem Titel „Holzbau in Kooperation“, könnte ein Pilotprojekt durchgeführt werden. Prof. Werner Seim, Uni Kassel, Fachbereich Bauwerkserhaltung und Holzbau, nahm diesen Vorschlag auf und betonte das Vernetzungspotential der Akteure, das als Grundlage eines Forschungsprojektes herangezogen werden könnte. Sven Mayer schlug vor, die Fördermittel im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) zu prüfen, Projektideen zu skizzieren und den FuE-Gedanken gemeinsam mit Hochschulen, Unternehmen und dem Cluster auszuarbeiten. Helmhard Neuenhagen, Geschäftsführer Bubiza, regte an, eine Gruppe mit Vertretern der Hochschulen Kassel und Rhein-Main, der Holzbaubetriebe und des Clusters zu bilden, um die Projektskizze auszuarbeiten und die Umsetzung voranzutreiben.
Konkretisierung
Nach der Veranstaltung erwarten die Teilnehmer die Umsetzung von Maßnahmen durch den Vorstand des Clusters und die Verstetigung des Strategieprozesses. "In drei Jahren sollten sie sich noch mal zusammensetzen und überlegen, ob sie das erreicht haben, was sie sich hier vorgenommen haben", sagte Dr. Kerstin Frings und wies darauf hin, dass "die Mitglieder, nicht nur ihren Netzwerkbeitrag zahlen, sondern auch hingehen und sich engagieren müssen, um den Nutzen des Netzwerks auszuschöpfen".