In aller Kürze
7 - 3 - 7 : Werkstattgespräch digital - Neu für pro holzbau hessen
von Diana Wetzestein
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt über: kontakt@pro-holzbau-hessen.de, der Einladungslink wird vor der Veranstaltung versendet. Benötigt werden 20 Minuten Zeit, ein Bildschirm, Lautsprecher, bei Bedarf eine Kamera und ein Smartphone, um über das Tool voxr.com/proholzbau Fragen an den Referenten zu stellen.
1. Dezember 2020_Kassel. Nachhaltigkeit als Argument. Der Titel des ersten digitalen Werkstatgespräches passt zum Holz und zur neuen Veranstaltungsreihe "Werkstattgespräch digital" von pro holzbau hessen. Am 1. Dezember startete Geschäftsführer Alexander Hohbein den Pilot zu einem Angebot, das die Mitglieder für weniger als eine halbe Stunde zum interaktiven Werkstattgespräch begrüßen möchte. "In diesen Zeiten müssen wir neue Wege gehen, um im Kontakt bleiben zu können. Schließlich ist die Netzwerkarbeit unsere Stärke, die Werkstattgespräche haben sich als wichtiges Instrument dafür bereits etabliert. Jetzt bieten wir sie erst einmal digital an", so Hohbein, der Moderation und Technik übernahm.
"Sieben Minuten Input, drei Minuten für die Eingabe von Fragen über das Handy, danach sieben Minuten für die Beantwortung. Das sind knappe Zeitfenster, die uns dazu zwingen, schnell auf den Punkt zu kommen", sagte Hohbein zu den ersten zwölf Teilnehmern, die sich über Microsoft-Teams online versammelt hatten.
Während diese sich zurücklehnen und gemütlich ihren Kaffee genießen konnten, begann für Diplom-Forstwirt Alexander Schulze, von C.A.R.M.E.N. e. V. in Straubing, der "Speed-Vortrag" über die Argumente für Holz als Baustoff. "Ökologie, Ökonomie und Soziales sind die drei Disziplinen der Nachhaltigkeit beim Holz. Ökologisch ist, dass ein Drittel der Holzernte in Deutschland ausreichen, um den kompletten Neubau damit zu ermöglichen. In Sachen Ökonomie können wir klar herausstellen, dass die Wertschöpfungskette Holz tatsächlich regional stattfindet. Sie beginnt im Wald der etwa zwei Millionen Waldbesitzer in Deutschland mit der Holzernte und geht bis zur Weiterverarbeitung regional weiter. Beim sozialen Aspekt spielt vor allem die Gesundheit eine große Rolle, vom Spaziergang im Wald bis zum Baustoff Holz in Schulräumen. Dass sich der Wald in verarbeiteter Form sogar noch in Innenräumen stressmindernd auf Schülerinnen und Schüler auswirken kann, wurde in Studien bewiesen", so Schulze
- Frage: "Gibt es einen Widerspruch zwischen Wachstumsphilosophie und Nachhaltigkeit?"
Antwort: "Natürlich ist das ein Widerspruch. Besser. Größer. Schneller. Weiter. Wir sollten uns nicht zu hohe Ziele stecken und eine Verschwendung vermeiden, obwohl wir große Waldflächen haben. Und offenbar viel Holz vorhanden ist. Es sollte dort eingesetzt werden, wo es richtig ist." - Frage: "Wie wird der Wald in Zukunft aussehen?"
Antwort: "Sicher wird er gemischt sein, die Forstwirtschaft wird multifunktional bleiben. - Frage: "Hat die Fichte eine Zukunft?"
Antwort: "Die Fichte wird nicht mehr überall wachsen können, vielleicht nur noch in Hochlagen. Die Douglasie wird vermehrt angepflanzt, sie wird die Fichte aber nicht ersetzen oder ablösen können. Küstentanne, Baumhasel, Roteiche sind bei den Waldbauern im Gespräch. Der Wald gehört den Waldbesitzern, diese entscheiden, was sie anbauen, einige haben wieder Fichtenplantagen gepflanzt. Derzeit braucht es noch mehr Forschung und Sorgfalt beim Waldbau." - Frage: "Wie gehen wir positiv mit dem Thema VOC um?"
Antwort Herr Al Samarraie , der dazu in einem digitalen Werkstattgespräch im Januar dieser Frage detaillierter nachgehen wird: "Es gibt zwei abgeschlossene Forschungsvorhaben dazu. Wir können schon sagen, dass alles, was die Raumnutzung und die dort zu erwartenden Emissionen angeht, die Werte weit unterhalb von Wirkungsgrenzen liegen. Auch bei frischem Holz mit anfänglich hohen Belastungen. Das ist vorab schon mal eine gute Nachricht."
Folgende Fragen wurden eingegeben:
Beim nächsten Werkstattgespräch, am Donnerstag, 3. Dezember um 10 Uhr, betritt Diplom-Architekt Holger König, Ascona Gesellschaft für ökologische Projekte, die virtuelle Werkstatt. Von der "Energieeffizienz zu den grauen Emissionen" ist sein Thema. Sich dort zu treffen, sich mal wieder zu sehen und zu hören, ist für viele Mitglieder von pro holzbau hessen sicher auch ein triftiger Grund, dieses Format einmal auszuprobieren und die Nachhaltigkeit der Clusterarbeit unter Beweis zu stellen.